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Schwibbögen

Die Bergleute trafen sich vor Weihnachten zur Andacht und fröhlichem Feiern, der so genannten Mettenschicht im Bergwerks-Stolln. Nur mit Grubenlampen und Kerzen wurde es Licht unter Tage. Zu diesem Anlass fertigte der Bergschmied Johann Teller 1726 in Johanngeorgenstadt einen ganz besonderen Kerzenständer. Er schmiedete einen Bogen auf dem halbkreisförmig Wachskerzen angebracht werden konnten. Im Inneren des Bogens schnitt er ein Motiv heraus.

Der Name bildete sich erst später heraus. Er ist dem Wort „Schwebebogen“ entliehen. Damit wird ein gemauerter Bogen bezeichnet, der von zwei Mauern abstützt wird, bzw. dazwischen „schwebt“. Die ersten Schwibbögen, die ausschliesslich aus Metall waren, zeigten vorwiegend religiöse Motive.

Am Anfang des 19. Jahrhunderts änderte sich die Gestaltung hin zu Bildern aus dem Alltag der Menschen. Die typischen „Erzgebirgs-Schwibbögen“ entstand aber erst 1937. In jener Zeit war in Schwarzenberg im Westerzgebirge die sog. „Feieromnd-Ausstellung“. Als Werbeträger stellte man einen 7m x 4m großen Schwibbogen auf, der nach einem Entwurf von Paula Jordan die Geschichte des Erzgebirges darstellte.

Zwei Jahre zuvor wurde in Seiffen, nach einem Entwurf von Max Schanz der „Seiffener Schwibbogen“ hergestellt. Er zeigte die Seiffener Kirche inmitten von verschneiten Spielzeugmacher-Häuseln und war im Gegensatz zu denen aus dem Westerzgebirge, aus Holz gefertigt.

Schwibbögen gibt es in unzähligen Varianten. Wenn man in der Advents- und Weihnachtszeit durch das Spielzeugland Erzgebirge fährt, sieht man in den festlich geschmückten Fenstern meist den Schwibbogen Erzgebirge. Er zeigt in der Mitte zwei Bergmänner und zu dessen Seiten einen Schnitzer und eine Klöpplerin (das Motiv von 1937). Auf dem Bogen sind elektrische Lichter angebracht. Populär sind aber auch Waldmotive, Christi Geburt und Erzgebirgslandschaften.

Eine Kreation, die besonders Anfang der 2000er Jahre beliebt war und noch heute gibt, sind die 3D-Schwibbögen. Mit Beginn der 10er Jahre kamen Außenschwibbögen in Mode. Was sich früher nur Kommunen oder große Firmen leisten konnten, ist jetzt für jeden erschwinglich. Die beliebtesten Größen sind 100 und 150cm Breite.

Ein ganz neuer Trend ist die Beleuchtung der Schwibbögen mit LED. Beliebt sind Lichtleisten, die das Motiv im Inneren des Schwibbogen dezent beleuchten. Wer noch einen Schwibbogen mit herkömmlichen Spitzkerzen besitzt, kann diesen auf LED umrüsten.

 

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