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Blick Stadtzentrum OlbernhauDie Geschichte von Olbernhau

Olbernhau wurde erstmals 1434 als Albernhaw und dann 1497 als Olbernhaw erwähnt. Als Reihendorf südlich der Flöha gehörte es zum Amt Lauterstein. Dieses wurde 1559 vom Sächsischen Kurfürsten August der I. gekauft und Olbernhau zum Amtsdorf erhoben. Mit 30 Anspannern gehörte Olbernhau zu den größeren Dörfern im mittleren Erzgebirge. Besitzer des Erblehngerichts und des späteres Rittergutes war die Familie Oehmichen.

1590 wurde die Stadtkirche von örtlichen Handwerkern als massiver Bau an der Stelle eines älteres Kircheng errichtet und 1639 nach Zerstörung im 30jährigen Krieg erneuert.1654 erhebt der Kurfürst Johann Georg der II. das Lehngut der Familie Oehmichen zum Rittergut.

Olbernhau Am Markt - Blick von der StadtkircheOlbernhau lag an den Verbindungswegen nach Zöblitz, Marienberg, Sayda, Seiffen und nach Böhmen. Die 1559 erbaute Kegelbrücke war ein wichtiger Übergang über den Fluß Flöha. Die Flöha diente als Wassertransportweg für Holz. Durch diese günstige Verkehrslage entwickelte sich der Ort zum wirtschaftlichen Zentrum seiner Umgebung.

1681 wurde die Konzession für einen Rohrhammer erteilt. Durch den Gründer des Betriebes, dem Oberfloßmeister und Münzinspektor Johann Gottlob Oehmichen, wurden Rohrschmiede und Büchsenmacher aus dem thüringischen Suhl angesiedelt. Doch durch Konkurs des Betriebes der Familie Oehmichen kommt 1697 der Oberjägermeister Carl Gottlob von Leubnitz in den Besitz des Rittergutes und des Rohrhammers.

Der neue Besitzer förderte den Zuzug von weiteren 60 thüringer Fachleuten, was 1704 zur Innungsbildung führte. Die Gewehrmanufaktur produzierte hauptsächlich für das sächsische Heer. So wurden 1708 über 12.000 Gewehre an Sachsens Armee ausgeliefert.

die Fl?heIm Jahre 1698 erhielt das Rittergut das Privileg, dreimal jährlich einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen. Gleichzeitig wurde die Konzession erteilt, Handwerke anzusiedeln. Die verschiedensten Innungen entstanden.

Von 1699 bis 1750 war Olbernhau sogar Sitz des Amtes Lauterstein. Die Flöha bildete jedoch die Grenze zur Herrschaft Purschenstein. Diese Verwaltungsgrenze hemmte vorerst die wirtschaftliche Weiterentwicklung. 1767 wurde Reichsgraf Johann Adolf von Loß neuer Besitzer des Rittergutes. Im gleichen Jahr brannte das Herrenhaus des Rittergutes ab. Es wurde durch ein schlichtes Gebäude ersetzt, in dem heute das „Haus der Heimat“ untergebracht ist.

Am 11. September 1778 wird Olbernhau durch Östereicher und Kroaten im Bayrischen Erbfolgekrieg schwer verwüstet.

Altes Postamt Olbernhau1789 gab es in Olbernhau bereits 9 Innungen, denen insgesamt 127 Meister, 59 Gesellen und 20 Lehrlinge angehörten.

1813 wuchs Olbernhau auf über 2.000 Einwohner an. Viele neue Handwerker- und Verlegerhäuser entstanden. So im Rungstocktal, an der Großen Büchsenmachergasse (heutige Zöblitzer Straße), sowie an der Töpfer- und Gerbergasse.

Im Jahr 1818 wird anläßlich des 50jährigen Regierungsjubiläums von König Friedrich August III. die Königseiche auf dem Markplatz gepflanzt. 1824 erhielt Olbernhau eine Postexpedition. 1834 zählte Olbernhau 2.362 und 1871 bereits 3.550 Einwohner.

An der Stelle einer alten Furt wurde 1848 die Marktbrücke angelegt. Die Straße führte über das Bielatal weiter nach Freiberg. 1854 wurde die letzte in Olbernhau hergestellte Waffe für die sächsische Armee durch Obermeister August Friedrich Seyfert gefertigt. 1868 wurde das neue Schulgebäude an der Grünthaler Straße 14 eingeweiht.

Mittelschule Olbernhau am Gessingplatz1873 wurde mit dem Bau der Eisenbahnlinie von und nach Pockau begonnen. Am 24. Mai 1875 konnte die 9,8km lange Teilstrecke für den Verkehr freigegeben werden. Mit der Eisenbahn wurde die Anlieferung von Kohle erleichtert. Die Dampfmaschinen konnten so verstärkt eingesetzt werden. Die metallwarenverarbeitende Industrie, wie der Maschinenbau und die Eisengießerei konnte nun wachsen. Aber auch Holzwaren-, Möbel- und Spielzeugfabriken wurden gegründet. Neun Olbernhauer Verleger versandten jährlich über 1.000t Spielwaren. Am 31. Oktober 1881 gelangt das Rittergut in den Besitz von Albert Lange. Mit der Industrie wuchs die Einwohnerzahl im Jahre 1890 auf 6.206 an. Dieser Anstieg verlangte nach entsprechenden Versorgungseinrichtungen. So entstanden 1886 das Olbernhauer Gaswerk und 1892 das Olbernhauer Elektrizitätswerk. Die zentrale Wasserversorgung wurde 1894 modernisiert. Mit dem Bau der Kanalisation wurde 1899 begonnen. 1895 wurde die Eisenbahnlinie nach Neuhausen verlängert. Am 1. Oktober 1896 wird das neue Kaiserliche Postamt an der Albertstraße bezogen.

TIVOLI OlbernhauTrotz mehrerer Um- und Anbauten an der 1868 erbauten neuen Schule, reichte das Gebäude nicht mehr aus und es wurde am heutigen Gesingplatz ein weiteres, größeres Schulgebäude errichtet. Dessen zweiter Bauabschnitt wurde 1909 fertiggestellt. Mit den vielen stattlichen Häusern und dem bepflasterten Markplatz hatte Olbernhau zwar schon Mitte des 19. Jahrhundert städtisches Aussehen, das Stadtrecht wurde aber erst am 1. Januar 1902 verliehen.

Am 25. Dezember 1906 wird das im Jugendstil durch Moritz Forkert neu erbaute Konzert - Theater - und Ballhaus „Tivoli” eröffnet. Das neugebaute Olbernhauer Rathaus wurde 1908 eröffnet.

Im Jahre 1910 zählte Olbernhau 9.681 Einwohner. Mit Verbindungen nach Rübenau, Marienberg und Wolkenstein begann 1913 der Omnibusverkehr, der nur 7 Jahre später auf der Linie nach Deutschneudorf die letzte Postkutsche verdrängte. 1925 hatte Olbernhau 10.004 Einwohner und 1939 bereits 10.297.

Blick vom Hainberg auf Olbernhau1930 wird das neue Schwimmbad an der Dörfelstraße eingeweiht. Im Jahr 1933 gelangt erstmals die Stadt in den Besitz des Rittergutes. Im Jahr 1937 wird die bis dahin eigenständige Gemeinde „Kupferhammer Grünthal“ nach Olbernhau eingemeindet. Nach dem 2. Weltkrieg zählt im Jahr 1946 Olbernhau 11.133 Einwohner.

Olbernhau wird einer der führenden Industriestandorte im Erzgebirge. So wird im Jahr 1949 der VEB Blechwalzwerk Olberhau errichtet. Mit über 600 Beschäftigten ist der Betrieb größter Arbeitgeber der Region. Der VEB Kombinat Holzspielwaren VERO wird zum größten Produzent von Holzspielwaren und Modelleisenbahnzubehör in der Deutschen Demokratischen Republik (sowjetische Besatzungszone). Der VEB Glaswerk Olbernhau beschäftigt in den Olbernhauer Betriebsteilen annähernd 260 Mitarbeiter.

Nu?knacker, Reiterlein und Pfefferkuchenfrau auf dem Olbernhauer Markt1959 werden Klein-, Nieder- und Oberneuschönberg nach Olbernhau eingemeindet. Im Advent 1951 werden erstmals die Olbernhauer Figuren Pfefferkuchenfrau, Nussknacker und Reiterlein auf dem Marktplatz aufgestellt. 1956 wird das „Haus der Heimat“ im ehemaligen Herrenhaus des Rittergutes eingerichtet. 1971 erreicht die Einwohnerzahl mit 13.808 ihren höchsten Stand. In den 80er Jahren werden 270 Handwerksbetriebe gezählt. Davon gehören 200 dem produzierenden, meist holzverarbeitenden Gewerbe an. Mit ca. 150 Verkaufsstellen übernimmt Olbernhau eine wichtige Versorgungsfunktion für die Bevölkerung im Umland. 1994 werden die Dörfer Blumenau und Rothenthal eingemeindet.

1995 wird der Grenzübergang in Grünthal für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. 1997 wird das neue Krankenhaus eingeweiht und 1998 das neue Gymnasium eröffnet.

Flutkatastrophe in Olbernhau im August 2002Vom 12. zum 13. August 2002 verwüstet das schlimmste Flöha-Hochwasser der Geschichte die Innenstadt und alle Häuser zu beiden Seiten des Flusses. Durch zahlreiche Spenden aus ganz Deutschland können die enormen Schäden, die sich auf mehrere Millionen Euro beziffern, innerhalb eines Jahres grösstenteils beseitigt werden.

Olbernhau im Erzgebirge
Olbernhau

Stadt Olbernhau im Spielzeugland Erzgebirge (Sachsen) - Hier finden Sie alles Wissenswerte über Olbernhau, seine 7 Täler, ein Gewerbe- und ein Vereinsverzeichnis, ein aktueller Veranstaltungskalender

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historische Ansichtskarten von Olbernhau
historische Ansichten

über 100 Jahre alte historische Ansichtskarten von der Stadt Olbernhau im Erzgebirge und seiner Ortsteile Rothenthal, Blumenau und Grünthal

Impressum:
Die geschichtlichen Fakten wurden von Ringo Porstmann niedergeschrieben.
Das Bildmaterial stellte Detlef Steyer zur Verfügung.
Es wurde nur das Bild- und Textmaterial verwendet, was subjektiv am interessantesten erschien und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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