Kunstgewerbe in Olbernhau / Erzgebirge
Neben Seiffen zählt Olbernhau zu den Orten im Erzgebirge, mit den meisten kunstgewerblichen Betrieben. Im folgenden eine Auflistung der bedeutensten Kunstgewerbe-Hersteller:
KWO Olbernhau
- KWO steht für Kunstgewerbliche Werkstätten Olbernhau. Im Jahr 1949 wurden mehrere kleine Familienbetriebe zum VEB Kunstgewerbewerkstätten zusammen geschlossen. Über 200 Menschen fanden in dem Betrieb Arbeit. Nach der Wende erwarb die Familie Feldevert das Unternehmen, das seitdem unter „KWO Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau GmbH“ firmiert. Heute ist der Betrieb mit bis zu 70 Mitarbeitern (in der Saison) der größten Olbernhauer Hersteller erzgebirgischer Volkskunst. Die Produktpalette umfaßt mehr als 600 verschiedene Holzkunst-Artikel. Am bekanntesten sind die Kantenhocker-Räuchermännchen. Die KWO stellt aber auch Schwibbogen und Weihnachtspyramiden her.
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Erzgebirgische Lichterhäuser Birgit Uhlig
- Schon vor ca. 150 Jahren wurden Lichterhäuser in Olbernhau hergestellt. Birgit Uhlig übernahm diese Tradition Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Die Lichterhäuser sind überwiegend aus Pappe gefertigt. In reiner Handarbeit werden sie zusammengebaut und verziert. Ein echtes Kunsthandwerk, denn nur das Ausstanzen der Formen erfolgt machinell. Gefertigt werden überwiegend Kirchen, darunter die Seiffener Kirche, die Frauenkirche, die Olbernhauer Stadtkirche und die Oberneuschönberger Kirche. Zu den neusten Kreationen gehört z.B. die Wichtelwerkstatt.
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Art Design
- Die Firma Art Design ging aus der Drechslerei Müller hervor, bei der überwiegend Menschen mit handycap beschäftigt waren. Nach wirtschaftlicher Schieflage wurde sie deshalb von der „Art Design-inklusio gGmbH“ übernommen. Geschäftsführer und damit kreativer Kopf und Drechsler der schwierigsten Arbeitsschritte ist nach wie vor Udo Müller. Das bekannteste Produkt der gemeinnützigen GmbH sind die 70cm großen Riesenräuchermännchen. Alle anderen Artikel sind dagegen winzig klein. So der Baumbehang oder die Miniräuchermännchen.
Flade Design
- Früher war die Herstellung von Kunstgewerblichen Artikeln nur ein Nebenerwerb für Bergmänner und Bauern. Doch auch heute gibt es noch Kunsthandwerker, die neben ihrem Haupterwerb etwas produzieren. Dazu gehört Rainer Flade. In seinem Wohnhaus auf dem Poppschen Gut fertigt er die berühmt gewordenen Moppelmänner-Räuchermännchen.
Drechslerei Ronny Gröschl
- Es gibt gar viele Gröschl's in Rothenthal. Und eben so viele, die eine Drechslerei haben. Einer davon ist Ronny Gröschl. Gemeinsam mit seiner Frau produziert er neben seinem Wohnhaus viele kleine Holzkunstartikel in höchster Perfektion. Insbesondere seine Spanbäumchen finden sich auch auf vielen Schwibbogen und Pyramiden anderer Hersteller wieder.
Kunstgewerbliche Drechslerei Ellmann
- Die Ellmann-Engel aus Olbernhau genießen weltweit einen ähnlich guten Ruf, wie die der Grünhainicher Firma Wendt & Kühn. Zu der Bekanntheit hat sicherlich auch die fast 100jährige Firmengeschichte beigetragen. Aktuell leitet Jens Ellmann das Unternehmen bereits in der 3. Generation. Mittlerweile werden fast 900 Engel-Figuren produziert und jedes Jahr kommen neue hinzu.
HoDreWa Legler
- Auch im Olbernhauer Ortsteil Rothenthal wurden zu DDR-Zeiten Einzelhandwerker in einem volkseigenen Betrieb zusammengefaßt. Der Name VEB Hodrewa ist die Abkürzung für Holz- & Drechslerwaren. Nach der Wende übernahm Dieter Legler die Geschäfte und firmierte fortan unter Holz- und Drechslerwaren Dieter Legler GmbH und Co. KG. Heute leiten sein Sohn mit Frau: Jan und Anette Legler den Produktionsstandort in Rothenthal/Pföbe. Das Sortiment umfaßt fast 300 Artikel. Das bekannteste Produkt ist das Olbernhauer Reiterlein. Reisenden Absatz finden aber auch die zahlreichen Nußknacker und die einstöckigen Weihnachtspyramiden.
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Drechslerei Rolf Zänker
- Bis zur 4. Generation wurde die Tradition des Drechslerhandwerkes in der Familie Zänker fortgeführt. Ende 2014 stellte Dirk Zänker die Produktion ein. Aus dem ehemalig 800 Artikel umfassenden Sortiment sind aber einige Schätze übrig geblieben, die in dem einen oder anderen Fachgeschäft noch erhältlich sind.
Drechslerei Stephani
- Das zu DDR-Zeiten 1981 von Peter Stephani gegründete Unternehmen, wird seit 1992 von seinem (man könnte fast schreiben: berühmten) Sohn Heiner fortgeführt. Der ist nähmlich ein Hans Dampf in allen Gassen. Er ist nicht nur Ausbilder an der Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule in Seiffen, sondern gibt auch Drechslerkurse für Touristen. Nebenbei ist er Bandleader und Songschreiber. Mit seiner Hauskapelle, in der auch seine Frau mitspielt, hat er bereits mehrere CDs veröffentlicht (überwiegend witzige Heimatlieder in Mundart) und auch schon mehrere Konzerte/Auftritte gegeben. In der Drechslerei entstehend vor allem Räuchermännchen, darunter der Lehrer Lämpel, die Figurengruppe Kater Lampe, aber auch Baumbehang wie das Zapfenmännchen.
Werkstätte Flade
- Chefin des 1990 gegründeten Kunsthandwerk-Betriebes ist Kerstin Flade-Drechsel. Ihr gehört auch das TIVOLI Olbernhau. Beschäftigt sind fast ausschließlich Frauen. Wahrscheinlich, weil nur zierliche Frauenfinger die filigranen Engelfiguren herstellen können. Diese finden sich auch auf den luxuriösen Spieldosen wieder, die in limitierter Auflage das Haus verlassen.